In der Eingangshalle werden Opferkerzen angeboten, sie symbolisieren die brennende Hingabe der Gläubigen an das Heilige und werden mit Kreuzzeichen und kurzen Gebeten für die Gesundheit der Lebenden und zum fürbittenden Gedenken an die Verstorbenen entzündet und in den Ständern aufgesteckt.
Gleich rechts sehen Sie ein Pult, auf dem die Ikone der Heiligen Dreifaltigkeit liegt. Die Tür daneben führt in unseren Gemeindesaal, Sie aber gehen jetzt durch die Tür links, die sich neben dem Pult mit einem Ikonenschrein des Hl. Nektarios, befindet. Nun betreten Sie die eigentliche Kirche.
Gehen Sie nun nach links und Sie befinden sich genau im Mittelpunkt der Kirche. Das erste, was Ihnen auffallen wird, ist die Verborgenheit des Altarraums hinter der Bilderwand, Ikonostase genannt. Bei Beginn des Gottesdienstes öffnet sich der Vorhang, bei bestimmten Stellen im Gottesdienst werden auch die Türen geöffnet. Auf den Türen befinden sich Darstellungen von Mariä Verkündigung und der vier Evangelisten.
An die Bilderwand sind die Ikonen immer nach dem gleichen theologischen Prinzip angeordnet: rechts Christus, links die Theotokos, die Gottesgebärerin und immerwährende Jungfrau Maria mit dem göttlichen Kind, wieder zur Rechten Johannes der Täufer und wieder zur Linken der Kirchenpatron. Der Patron dieser Kirche ist der Hl. Nektarios von Ägina (1846 - 1920), heiliggesprochen 1961.
Der Durchgang rechts an der Ikonostase führt zu einem Seitenflügel, in dem unser Chor seinen Platz hat. Der Chorgesang ist in der Orthodoxen Kirche sehr ausgeprägt, Instrumentalspiel ist im Gottesdienst nicht erlaubt. Der große Bogen dort führt zum Altarraum, dies ist der gewöhnliche Zugang, da die "Königliche Pforte" besonderen liturgischen Akzenten dient. Der Altarraum selbst beherbergt den Zelebrationsaltar und den Rüsttisch, einen Seitenaltar, auf dem Opferbrote und Wein für die Konsekration vorbereitet werden. Auf dem Altar steht der Tabernakel mit der Krankenkommunion, die Realpräsenz Christi wird durch die ewige Lampe angezeigt, die mit dem ersten Osterlicht entzündet wird und ein Jahr brennt. Die Fenster im Altarraum sind in moderner Betonglastechnik nach byzantinischer Tradition gearbeitet. An der Wand zum Altarraum sehen Sie Wandmalereien, die den Hl. Diakon Laurentius, die Hl. Barbara, die Hl. Sophia mit ihren drei Töchtern und den Hl. Klemens von Rom darstellen. Daneben sehen Sie in einem Stuckrahmen eine Darstellung der alttestamentlichen Dreifaltigkeit, der "Gastfreundschaft des Abraham".
Auf der Rückseite hinter dem kunstvoll geschnitzten Chorgestühl befindet sich, ebenfalls in einem Stuckrahmen, eine Darstellung der Prophetie des greisen Jakob auf seinen Sohn Juda. Die andere Wand birgt ein Altärchen (Prosgynitarion) mit der Ikone der Hl. Bischöfe Dionysios und Nektarios von Aighina. In den drei Bögen auf der gegenüberliegenden Seite sind drei Wunder Christi dargestellt, in der Mitte die Hochzeit zu Kana. An der Säule finden wir Ikonenschreine des Hl. Nikolaus und des Hl. Georg, sowie eine Ikone des Propheten Daniel.
Im Gang über der Bestuhlung sind Ikonen großer Heiliger der östlichen Kirche zu sehen. Darunter sind Rosetten mit den vier Evangelisten und ihren Symbolzeichen Engel, Löwe, Stier und Adler angebracht. Hier schließt sich die Sakristei an, mit Schrank und Tisch für die liturgischen Gewänder, dem Weihwasserbecken und dem Tragaltar. Über der Bank befindet sich eine Darstellung der Taufe Russlands (988). Die mittlere Ikone auf dem Schrank zeigt den Hl. Nektarios; in seiner Zeit als Diakon, war er Lehrer an einer Schule. Gleich danach sehen Sie das Beichtzimmer: Darin steht ein Pult, auf dem Evangelium und Kreuz liegen. Der Beichtende steht davor und beichtet seine Sünden, der Priester ist Zeuge des Geschehens und steht neben dem Beichtenden. Zur Lossprechung kniet der Beichtende und der Priester legt ihm das Epitrachilion, die Priesterstola, auf das Haupt und spricht ihn los.
Über dem Eingang zum eigentlichen Kirchenraum, wo man sich jetzt wieder befindet, hängt das Epitaphios, das Grabtuch Christi, das zum Ritus der Grablegung Christi und der Karfreitagsprozession benutzt wird. Ihm gegenüber befindet sich der Eingang zur Sakristei. Über der Tür sehen Sie das Gegenstück zum Grabtuch Christi, die Grablegungsikone von Maria Entschlafung (15.8. / 28.8). An der Rückwand der Kapelle (Westwand) sind Malereien, die die großen Feste des Kirchenjahres beschreiben. In einem Stuckrahmen finden wir die Ikone des Hl. Dimitrios, des Großmartyrers von Thessaloniki, die nördliche Wand wird von einer großen Wandmalerei des wunderbaren Fischfangs beherrscht. (Joh 21, 1-14)
Sobald Sie den Kirchenraum gesehen haben, können Sie noch einen Blick in den Pfarrsaal werfen. Die Wandmalerei in der Nische zeigt die "Speisung der Fünftausend". Die große Wandmalerei neben dem Schrank illustriert den Psalm 150. Die griechische Aufschrift ist der Beginn dieses letzten Abschnitts im Psalter.
Wenn Sie unsere Prokopiuskirche betreten, sehen Sie als erstes eine Treppe, die in den eigentlichen Kirchenraum führt und rechts einen Durchgang in eine Nische, in der sich eine dem Heiligen Innokentij von Irkutsk geweihte Kapelle befindent. Bevor Sie diese betreten, erblicken Sie zu Ihrer Rechten ein Ikonenpult mit der jeweiligen Festikone. Über der Ikone des Heiligen Innokentij, die auf einem schönen geschnitzten Ikonenschrein liegt, befindet sich die Osterprozessionsikone. Zur Rechten sehen Sie ein prachtvolles Glaskunstfenster im byzantinischen Stil, angefertigt von Oswald Boerdlein aus Oberthulba.
Nach dem Verlassen dieser Kapellennische sehen Sie ein Prosgynitarion Ikonenaltärchen) des Hl. Johannes, des Täufers. Beim hinaufsteigen über die Treppe sehen Sie eine sehr große Ikone mit reichgeschmücktem Rahmen: "Die Lebensspendende Quelle". Diese stellt die Gottesmutter als das "Wasser für das ewige Leben" dar (Joh. 4,13).
Gehen Sie nun weiter die Treppe hinauf und schauen in das Beichtzimmer zur Linken. Sodann betreten Sie den Kirchenraum und können hier ein paar Kerzen erwerben, die Sie in den dafür vorgesehenen Kerzenständern entzünden.
Als erstes wird Ihnen wohl die große Bilderwand - Ikonostas - auffallen. Dahinter befindet sich der Altar. Die mittlere Pforte, genannt "Königliche Türen". Diese werden nur an bestimmten Stellen des Gottesdienstes geöffnet. Durch die Linke - Nordtür - oder die Rechte - Südtür - betritt der Priester und andere Geistliche den Altar. Laien betreten den Altarraum nicht. Links von der Ikonostas befinden sich Kerzenständer in denen Kerzen für Verstorbene entbrannt werden. Außerdem werden an diesem kleinen Altärchen Panichiden - Totengottesdienste - gehalten.
Nach links gehend sehen Sie zwei Pulte mit je einer Ikone. Auf einer ist der Heilige Nektarios - unser Gemeindepatron - und auf der anderen der Heilige Prokopius - der Patron dieser Kirche abgebildet. Nun stehen Sie vor einem Treppchen und sehen zur Linken den Chorplatz. Darüber befindet sich eine Bild auf dem Christus die Händler aus dem Tempel verjagt. Wenn Sie weitergehen, sehen Sie eine andere große Wandmalerei: den Heiligen Starec (Greis) Siluan vom Athos. Als nächstes sehen Sie einen hohen Ikonenständer, auf dem ist eine Ikone des Heiligen Georg. Er ist der Schutzpatron Bischofsheims.
Wenn Sie nun weitergehen, dann sehen Sie einen Raum in dem Platz für die Garderobe ist. Dort steht auch das Weihwasserbecken. Die Gläubigen nehmen es mit nach Hause: zum Trinken und Besprengen ihrerselbst und ihrer Wohnung. Vom Weihwasserbecken aus ein kleines Stück nach rechts befindet sich ein Mosaikfenster, das die byzantinische Kaiserin, die Hl. Theodora (Mitte 9. Jhd.), darstellt.
Sodann können Sie sieben Szenen aus dem Leben des Heiligen Prokopius betrachten.
Sicherlich ist Ihnen auch die schöne griechische Stickerei und Ikonenmalerei aufgefallen. Es zeigt die Entschlafung der Gottesmutter und wird für den Ritus der Grablegung der Gottesmutter am 28. August benutzt.
Drehen Sie sich um und gehen Sie auf das Ikonenpult zu, das vor Ihnen liegt; die Ikone darauf stellt den Heiligen Serafim von Sarov dar. Er ist einer der berühmtesten russischen Heiligen.
Gehen Sie nun an der Wand entlang, die der Ikonostase gegenüberliegt und Sie sehen eine Ikone des Heiligen Nikolaus von Myra in Lykien. Er ist einer der beliebtesten Heiligen der Orthodoxen Kirche. (Nach der rechten ikonographischen Überlieferung war der Hl. Nikolaus zierlich gebaut, mit hoher Stirn, schütterem Haar, schmaler Nase und kleinem Bart und nicht, wie jeder annimmt, wie der "Santa Claus", der durch die Coca-Cola Werbung in Deutschland bekannt geworden ist.) Die große Ikone über der Heizung zeigt die Heilige Maria von Ägypten. Sie ist der Prototyp der Büßerinnen. Bitte beachten Sie auch die Ikone der letzten russischen Zarenfamilie, die als Heilige Leidendulder kanonisiert wurde.
Im Treppenhaus angelangt, fallen Ihnen bestimmt die drei großen Ikonen auf. Rechts die Ikone "Gott und Adam geben den Tieren Namen". Problematisch ist immer die Darstellung Gottes des Vaters. Durch das 2. Gebot ist sie verboten worden, um den drohenden Abfall von dem geistigen Gottesbild zu den Götzenbildern zu verhindern. Das Bilderverbot wurde durch das Erscheinen Christi - des Bildes Gottes - auf Erden überholt. Auf dieser Ikone wird Gott Vater als christusähnlicher Greis dargestellt. Trotzdem ist die klassische Dreifaltigkeitsikone die der "Gastfreundschaft Abrahams".
Über dem Ausgang: Das "nicht mit Händen gemachte Bild unseres Herrn Jesus Christus" und links: St. Peter und Paul. Nicht zu übersehen ist der große Leuchter, der vom Schlossermeister Panagiotis Tzintziovas aus Thessaloniki (Januar 2003) geschaffen wurde.